Pfarrkirche St. Rochus Orenhofen

Pfarrkirche St. Rochus Orenhofen

Die Orenhofener Pfarrkirche ist dem hl. Rochus geweiht. Sein Fest wird am 16. August begangen. Am Sonntag danach wird die Rochus-Kirmes gefeiert. Der hl. Rochus, geboren 1295 in der südfranzösischen Stadt Montpellier, heilte auf seinem Pilgerweg unzählige Pestkranke durch das Kreuzzeichen. Die Verehrung für Rochus nahm im 15. Jahrhundert einen großen Aufschwung. Da in Orenhofen und Umgebung öfter ansteckende Krankheiten wie Pest und Typhus wüteten, wurde der hl. Rochus hier als besonderer Schutzpatron gegen diese Krankheiten verehrt.

Die Kirche hebt sich mit aufragendem Turm, spitzem Helm und großen Dachflächen monumental zwischen den Häusern hervor. Ihr markanter Platz macht sie als Orientierungsbild in der Landschaft weithin sichtbar. Die zentrale, hochgehobene Lage im Ort und ihre unvergleichliche Größe zeugen von ihrer Dominanz.

Bereits für das Jahr 1181 ist eine „ecclesia Ornavia“ (Kirche von Orenhofen) dank einer überlieferten Urkunde nachweisbar. Es war wohl eine kleine Kapelle, die dem hl. Sebastianus geweiht war und bei der Visitation des Landkapitels Bitburg 1570 zur Pfarrei Schleidweiler gehörte. 1773 wurde in Orenhofen eine neue Kirche gebaut, die den hl. Rochus als Patron erhielt. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts hat Orenhofen einen eigenen Frühmessner (Kirchendiener) und wird 1805 als Sukkursal-(Hilfs-)Pfarrei selbstständig. Nachdem Orenhofen nun zur Pfarrei erhoben worden war, baute man 1876/1877 eine neue Kirche in neogotischen Stilformen. In den folgenden Jahren erfolgte die Ausstattung mit Hochaltar, zwei Seitenaltären sowie 40 Kirchenstühlen. 1893 folgten 3 Glocken: die Marieglocke, die Donatusglocke und die Rochusglocke. 1949 mussten – aufgrund der Einschmelzung im zweiten Weltkrieg für Kanonen – wieder eine neue Rochus- und eine Josephsglocke gegossen werden.

Die Orgel wurde im Jahre 1907 von der Firma Klais gebaut. Sie ist heute noch im Original erhalten. An weiteren wertvollen Kunstgegenständen sind eine Rochusfigur mit Stab und Hund aus dem 18. Jahrhundert, eine Figur des hl. Sebastian sowie die Monstranz in der Kirche erhalten. Weitere Heiligenfiguren sind zu sehen auf dem Hochaltar, dem Muttergottesaltar und dem St. Josephsaltar, die durch großzügige Spenden Orenhofener Bürger angeschafft werden konnten.

Im Jahr 1914 wurde die Kirche kunstvoll ausgemalt. Leider wurden 1958, als die Pfarrkirche renoviert wurde, die Gemälde mit weißer Farbe überstrichen. Viele Pfarrangehörige bedauerten dies in den folgenden Jahren sehr. Der frühere Pastor Magnerich Loch setzte sich mit großem Engagement für die Freilegung der Gemälde ein. Anlässlich einer viermonatigen Kirchenrenovierung im Jahr 1980 wurden die Gemälde wieder freigelegt. Es gelang der ausführenden Firma die teilweise beschädigten Bilder wieder naturgetreu in den Urzustand zurückzuversetzen. Zu sehen sind das Opferlamm Jesus Christus am Kreuz, Kreuzigungs-szene, Veronika reicht Jesus das Schweißtuch, Abraham begegnet Melchisedech. Der Innenraum der Kirche ist hell und freundlich.