Pfarrkirche St. Remigius Zemmer
Weithin sichtbar erhebt sich im westlichen Teil von Zemmer die stolze Remigius-Kirche. Sie wurde 1908/1909 anstelle einer 1823 erbauten Kirche in spätgotischen Stilformen errichtet; Architekt war damals Peter Marx aus Trier.
Die zweischiffige Hallenkirche ist ein auf malerische Wirkung berechneter mit Sandsteinelementen kombinierter Putzbau, der von einem Schieferdach bedeckt wird. Der verwendete Sandstein stammt aus dem damaligen Gemeindesandsteinbruch und das Bauholz wurde größtenteils aus dem Gemeindewald bereitgestellt. Kurz vor Weihnachten 1909 konnte das Gotteshaus seiner Bestimmung übergeben werden.
Pfarrpatron ist der Hl. Bischof Remigius, dessen Fest wir am 1. Oktober feiern. In einem Kirchenfenster aus der Erbauungszeit ist im Altarraum die Taufe des Frankenkönigs Chlodwig durch den Hl. Remigius dargestellt. Im linken Fenster ist die hl. Helena zu sehen, wie sie die Kreuzreliquien nach Trier sendet – im oberen Teil findet sich die Abbildung des Hl. Rockes. Das südliche Fenster der Chorapsis besteht aus anbetenden Engelsgestalten mit lateinischen Versen aus den Lobpsalmen. Der Hochaltar ist einem neugotischen Klappaltar nachempfunden. Das Hauptfeld zeigt eine beeindruckende Kreuzigungsgruppe, Maria und Johannes unter dem Kreuz, in den Flügeln flankiert von den Darstellungen der Geburt Christi und der Auferstehung Jesu Christi. Am Kanzelpfeiler segnet der Pfarrpatron St. Remigius die Gemeinde. An den Seitenwänden des Kirchenschiffes sind die 4 Evangelisten Johannes, Markus, Matthäus und Lukas postiert.
Im Jahre 1995 fand eine umfassende Innenrenovierung der Kirche statt und die Kirche wurde ausgemalt. Sie führt zu einer gelungenen Vereinbarung traditioneller neugotischer Architektur mit moderner Farbgebung in streng geometrischer Form.
Die beiden Portale der Kirche in Zemmer sind sehr kunstvoll gestaltet. Das Grundornament der beiden Kirchenportale ist das Lebensbaummotiv. Der linke Flügel des Südportals zeigt den Sündenfall von Adam und Eva, der recht Flügel dies Portals hält dem die Erlösung durch Jesus Christus entgegen. Der linke Flügel des Nordportals ist mit Szenen aus der örtlichen Berufswelt geschmückt, während der rechte Flügel dieses Portals der Lebenswelt Familie – Freizeit – Glaube gewidmet ist. Über allen steht die segenspendende Hand Gottes. Der Türgriff des nördlichen Portals – zwei ineinandergelegte Hände – lassen vermuten, dass diese Tür als Brautportal gedacht ist. Das Kunstwerk wurde von dem Trierer Kunstschmied Klaus Apel geschaffen.
Die Orgel wurde 1924 von der Bonner Firma Johannes Klais gebaut. Doch im Laufe der vielen Jahrzehnte wurden immer wieder Reparaturen notwendig. Die Begutachtung durch einen Orgelsachverständigen ergab, dass der Holzwurm in vielen Teilen steckte, die Windanlage defekt war und vieles mehr und eine Reparatur nicht mehr sinnvoll war. So wurde der Bau einer neuen Orgel geplant und ein Förderverein gegründet. Im Jahre 2011 an Christkönigsonntag war es dann soweit, die neue Fasen-Orgel wurde geweiht und erklingt nun in wunderschönen Tönen zu Ehren Gottes.
Die Pfarrkirche ist ganztägig geöffnet.