Zum Geburtstag, zu bestandenen Prüfungen, zum Neuen Jahr oder anderen Anlässen wünschen Menschen sich Glück und alles Gute. Wenn schon Menschen so wohlwollend miteinander umgehen, warum sollte Gott, der uns in Jesus Christus menschlich begegnet, anders sein? Unser Wort „Segen“ leitet sich ab vom Lateinischen benedicere (bene = gut; dicere = sagen). Segnen heißt also, jemandem von Gott her Gutes zusprechen.
Gesegnet werden vor allem Menschen:
- die Sternsinger bringen den Segen Gottes zu Beginn des neuen Jahres zu den Menschen in ihre Häuser
- der Blasiussegen soll Menschen vor Krankheit bewahren
- die Erstklässler werden zum Schulbeginn gesegnet
- Ehepaare erhalten den Segen zu ihrem Hochzeitsjubiläum
- Menschen, die eine Reise antreten, erbitten den Reisesegen
- Kranke bitten im Segen um einen besonderen Beistand in ihrer Situation
Aber auch Tiere, Gaben der Schöpfung und Produkte der Technik werden gesegnet, damit sie in rechter Weise zu Gottes Ehre genutzt werden. So gibt es im Laufe des Kirchenjahres traditionelle Segnungen:
- die Segnung von Kerzen an Mariä Lichtmess (2. Februar)
- die Segnung der Palmzweige am Palmsonntag
- die Segnung von Autos um den Christopherustag (24. Juli)
- die Segnung von Blumen und Heilkräutern an Mariä Himmelfahrt (15. August)
- die Segnung von Traktoren anlässlich der Kirmes in Rodt um den Michaelstag (29. September)
- die Segnung der Erntegaben am Erntedankfest (1. Sonntag im Oktober)
- die Segnung der Gräber an Allerheiligen und Allerseelen (1./2. November)
Darüber hinaus gibt es viele alltägliche Segen:
- Eltern segnen ihre Kinder
- das Tischgebet ist ein Segen für die Mahlzeit, die wir zu uns nehmen
- Menschen bitten um den Segen für ihr Haus bzw. ihre Wohnung, um sich Gottes Nähe zu versichern
- Weihwasser, Kreuze und Andachtsgegenstände werden gesegnet, damit sie uns Zeichen für Gottes heilsame Zuwendung sind
Bekannt sind die "Irischen Segenswünsche". Ein solcher Segenswunsch ist ein Gebet, das denjenigen, die den Segen erhalten, viel Glück wünscht. Glück, das können wir in der Sprache der Bibel mit „selig“ übersetzen. Selig ist der Mensch, der von Gott gesegnet ist. Deshalb ist ein gemeinsames Thema vieler traditioneller irischer Segenswünsche der Schutz der Person. Sie erbitten Gottes Schutz und Hilfe. Oft verweisen sie auch auf die Bande der Freundschaft, die zu unserem menschlichen Glück beitragen.
Wir wünschen Ihnen Gottes Segen:
Dass jede Gabe, die Gott dir schenkt, mit dir wachse
und dir dazu diene, denen Freude zu schenken, die dich mögen.
Dass du immer einen Freund hast, der es wert ist, so zu heißen,
dem du vertrauen kannst, der dir hilft, wenn du traurig bist,
der mit dir gemeinsam den Stürmen des Alltags trotzt.
Und noch etwas wünsche ich dir:
Dass du in jeder Stunde der Freude und des Schmerzes die Nähe Gottes spürst –
das ist mein Wunsch für dich, und für alle, die dich mögen.
Das ist mein Wunsch für dich, heute und alle Tage.