2025 ist ein sogenanntes „Heiliges Jahr“. Die Kirche begeht es alle 25 Jahre. Es wird auch „Jubiläum“ oder „Jubeljahr‘“ genannt, was vom hebräischen Wort jobel für den Widder kommt, dessen Horn im Judentum zu festlichen Anlässen geblasen wird. Es geht zurück auf die biblische Tradition (vgl. Lev 25,10), in solchen Jahren Schuldnern ihre Schulden zu erlassen und verpfändete Grundstücke wieder an ihre Besitzer zurückzugegeben. Es geht dabei also um die „Freiheit der Kinder Gottes“, zu der wir durch unsere Taufe berufen sind. In diesem Geist dient ein Heiliges Jahr heute der persönlichen Glaubenserfahrung, dem Pilgern und der Umkehr. Es lädt ein, so die Beziehung mit Gott und zu den Mitmenschen zu erneuern. Papst Franziskus hat in der Christmette an Weihnachten die Heiligen Pforte am Petersdom geöffnet und somit das Heilige Jahr begonnen. Auch an den anderen Papstbasiliken St. Johannes im Lateran, St. Maria Maggiore und St. Paul vor den Mauern sind Heilige Pforten geöffnet, ebenso in einem römischen Gefängnis.
Das Heilige Jahr 2025 steht unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“. Das offizielle Logo fasst im Bild zusammen, was Anliegen dieses Jahres sein soll. Es zeigt vier stilisierte Personen, die auf die Menschheit hinweisen, die aus den vier Himmelsrichtungen der Erde stammen. Sie umarmen sich, um die Solidarität und Geschwisterlichkeit zu betonen, die alle Menschen verbindet. Eine Person klammert sich an das Kreuz. Es soll nicht nur das Zeichen für den Glauben sein, sondern auch für eine Hoffnung, die niemals stirbt. Die brauchen wir, besonders in schwierigen Zeiten. Und in solchen Zeiten leben wir ja mit all den vielen Problemen und Herausforderungen unserer Tage.
Die Wellen, in denen sich die Personen bewegen, sind daher aufgewühlt und zeigen, dass man auf dem Pilgerweg des Lebens nicht immer in ruhigen Wassern geht. Oft verstärken und intensivieren persönliche Schicksale und weltweite Ereignisse den Ruf nach der Hoffnung. Deshalb wurde der untere Teil des Kreuzes betont, der sich verlängert und zu einem Anker wird, der der Wellenbewegung trotzt. Der Anker steht für die Hoffnung. Seeleute verwenden den Begriff „Anker der Hoffnung“ für den Reserveanker, der bei Notmanövern genutzt wird, um das Schiff in Stürmen zu stabilisieren. Darüber hinaus zeigt das Logo, dass der Pilgerweg keine rein individuelle, sondern eine gemeinschaftliche Unternehmung ist. Wir sind gemeinsam unterwegs in dieser Welt. Unser Ziel ist Gott. Dafür steht das Kreuz. Es beugt sich der Menschheit entgegen, als ob es ihr entgegenkäme und sie nicht allein ließe. Es will uns die Gewissheit von Gottes Gegenwart und die Sicherheit der Hoffnung schenken.