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Rochus

Rochus lebte im 14. Jahrhundert. Über ihn wird berichtet, dass er früh verwaist in die Obhut eines Onkels kam, der ihn in Montpellier Medizin studieren ließ. Kaum volljährig, verteilte er sein Erbe unter den Armen und pilgerte nach Rom. Dort pflegte er die Pestkranken. Nach drei Jahren machte er sich auf den Heimweg und steckte sich in Piacenza selber mit der Pest an. Um nicht selbst andere anzustecken, zog er sich zum Sterben in einen Wald zurück, wo er jedoch von einem Hund mit Brot versorgt und schließlich vom Herrn des Hundes gesund gepflegt wurde. Wieder genesen, machte er sich auf den Heimweg. Dort wurde er aber als Spion gefangengesetzt. Selbst sein Onkel erkannte ihn nicht mehr, denn die Krankheit hatte Rochus schwer entstellt. Er hielt aber aus Demut an seinem Inkognito fest und starb nach fünfjähriger Haft in der Nacht auf den 16. August. Nach seinem Tod erst erkannte man seine wahre Identität an einem kreuzförmigen Muttermal auf der Brust.

Dargestellt wird er als Pilger mit einem Salbgefäß, eine Pestbeule am Oberschenkel, begleitet von einem Hund mit einem Stück Brot im Maul. Diese Darstellung findet man in Orenhofen sowohl in der Kirche als auch auf dem Dorfbrunnen und feiert seinen Patron bis heute mit der Kirmes um den 16. August herum.

Zu seinen Ehren singt man in Orenhofen dieses Lied:

Christen, lasst uns Rochus ehren, diesen großen Gottesmann,
in dem Christi Tun und Lehren wieder neu Gestalt gewann,
der seit vielen hundert Jahren fleht für uns an Gottes Thron,
unsre Hilfe in Gefahren, unsrer Heimat Schutzpatron.

Christus, seinem Herrn zu gleichen, ward er elend, heimatlos,
ward für seine Zeit ein Zeichen, klein an Ehr, an Liebe groß,
ward ein Bruder aller Armen, aller, die in Schuld und Not,
und aus herzlichem Erbarmen teilt mit Bettlern er sein Brot.

Rastlos helfend ohn` Verweilen pilgert er von Stadt zu Stadt,
dient dem Herrn, der ihn zum Heilen und als Trost berufen hat.
Betend und mit tapfern Händen kämpft er gegen Pest und Tod,
kann das große Sterben wenden, Wunderkraft verleiht ihm Gott.

Gott, dem Vater, Christ, dem Herren, Gott, dem Geist sei Dank und Lob,
der Sankt Rochus reich begnadet und zur Himmelsfreud erhob.
Seine Liebe, sein Erbarmen rett auch uns und unsre Zeit,
bis wir alle mit Sankt Rochus preisen seine Herrlichkeit.